Jahrgang 2024: Einzigartig, extrem und ein versöhnliches Ende
Das Weinjahr 2024 verdeutlicht erneut, wie stark der Klimawandel die Landwirtschaft beeinflusst. Extreme Wetterbedingungen prägten das Jahr, von Spätfrösten über Hagel bis hin zu Hitzeperioden und Starkregen mit Hochwasser. Doch dank der unermüdlichen Arbeit unserer Weinhauer:innen und präzise geplanter Lese können wir trotz aller Widrigkeiten mit den erzielten Qualitäten sehr zufrieden sein.
Das Jahr begann ungewöhnlich warm, was zu einem besonders frühen Austrieb führte. Im April richteten Temperaturen bis zu –4°C vor allem auf der rechten Donauseite in Rossatz und Rührsdorf, aber auch dem Spitzer Graben und in Weißenkirchen große Frostschäden an. Unsere Weinhauer:innen versuchten, mit Fackeln und Räuchern Schäden an den noch jungen Trieben zu verhindern. Der Sommer verzeichnete Hitzerekorde im Osten Österreichs. Glücklicherweise war die Situation in der Wachau nicht ganz so extrem, da die Temperaturen dank des kühlenden Einflusses des Waldviertels und der Donau vergleichsweise niedriger blieben.
Die Lese startete, aufgrund des heißen Sommers und der zu diesem Zeitpunkt drohenden hohen Reife der Trauben, außergewöhnlich früh am 3. September. Ab dem 12. September sorgten tagelanger Dauerregen und Hochwasser für eine einwöchige Lesepause. Am 18. September konnte bei deutlich niedrigeren Temperaturen mit der Lese wieder gestartet werden. Die kühleren Nächte verlangsamten den Reifefortschritt, förderten die Entwicklung der Aromen und stabilisierten die Säurewerte der Trauben, was die Qualität der Weine positiv beeinflusste. Die, aufgrund des heißen Spätsommers, erwarteten hohen Alkoholwerte blieben aus. Durch die Abkühlung der Temperaturen im Herbst blieben die Reifegrade in einem moderaten Bereich. Insgesamt fiel die Ernte aufgrund extremer Wetterereignisse wie Frost, Hagel und Dauerregen um 20 % kleiner aus. Das Jahr 2024 war einzigartig und stellte uns vor eine Vielzahl an Herausforderungen. Trotzdem zeigt sich der Jahrgang 2024 qualitativ sehr vielversprechend.
Die Weine des Jahrgangs 2024 zeichnen sich trotz des heißen Spätsommers durch ihren moderaten Alkoholgehalt sowie eine feinfruchtige und würzige Aromatik aus. Sie präsentieren eine balancierte, rassige Säure sowie die für uns so wichtige Eleganz und Feinheit. Wir freuen uns über Weine mit vibrierender Frische, tollem Trinkfluss und ausreichend Struktur und Tiefe.